Prof. Dipl.Ing. Ernst Gehmacher, Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft, Wien 2.Dez. 2016
Wir leben in einer Zeitenwende. Mobilität und Kommunikation explodieren in einer technischen Revolution. Menschen werden mehr und das Leben wird länger durch neue medizinische Errungenschaften. Wissenschaft zerstört traditionelle Weltdeutungen und soziale Identifikations-Mythen. Massenproduktion und Verschwendung bedrohen Natur und Klima. Der Verlust an mitmenschlichen Bindungen in sinngebenden Gemeinschaften stößt ganze Populationen in Not, Unsicherheit und Zorn. Der immer schneller werdende Fortschritt droht mit Spitzen-Technologien für Tötung und Terror.
Nur die soziale Selbst-Steuerung auf allen Ebenen von Gemeinschaft, die Bändigung der negativen Antriebe, kann da helfen. Das war immer so – und die kulturelle Evolution hat dafür immer wieder in Glauben, Politik, Wirtschaft und individuellem Lebens-Stil geistige Strukturen, Regeln und Normen, Ideale und Abschreckungen und damit regelnde Verhaltensweisen hervorgebracht.
Liegen da nicht auch die Aufgabenfelder der Soziologie? Wo wären da unparteiische Analyse, Warnung und Aufklärung auf wissenschaftlicher Basis, auf den großen Ebenen der sozialen Steuerung, vordringlich zu bieten?
Wo läuten die Alarm-Glocken?
Auf der Gesellschafts-Ebene lösen sich die Bindungs-Netze von Nachbarschaften, Kleingemeinden, Betriebsgemeinschaften und Pfarren auf – gerade weil die sinnstiftende Kraft gemeinsamen Tuns, Glaubens und Fühlens versiegt und nur kümmerlich in individuellem Konsum, Massenmedien, Unterhaltungs-Wirtschaft samt Fernreisen durch Süchtigkeit ersetzt wird: Isolation und Sinnleere sind die Bedrohung.
Auf der Politik-Ebene entsteht mit dem Schrumpfen und Verschwinden der bäuerlichen, proletarischen und bürgerlichen Kultur-Netze ein Vakuum für gemeinschaftliche Interessenvertretung – das mit abstrakten Feindbildern und Dogmen fiktiven Sicherheiten in Extremismus und Fanatismus Raum bietet.
Auf der Wirtschafts-Ebene ringt Selbstentfaltungs-Arbeit gegen die Übermacht von Fron aus Not und Gier in der Geld-Ökonomie – die noch dazu zur Selbstvernichtung durch Korruption neigt.
Auf der individuellen Ebene geht mit dem sozialen Halt die Einbettung in das Lebensvertrauen, in den persönlichen Selbstwert verloren – und Angst-Wut, das Gift jeder Sozietät, breitet sich aus zu Feindlichkeit und Gewalt.
Soziale Einschätzung der Gesellschaft in Österreich
Antwort-Skala: 0 = minimal, kaum
1 = schwach, partiell
2 = mittelmäßig, progressiv
3 = stark, dominant
Für wie stark halten Sie die sozialen Bedrohungen auf den vier Ebenen heute schon in Österreich?
Gesellschaftsebene 0 1 2 3
Politikebene 0 1 2 3
Wirtschaftsebene 0 1 2 3
Individuelle Ebene 0 1 2 3
Wie groß sind die Wirkungsmöglichkeiten der Einzelnen in diesen vier Zeit-Tendenzen?
Gesellschaftsebene 0 1 2 3
Politikebene 0 1 2 3
Wirtschaftsebene 0 1 2 3
Individuelle Ebene 0 1 2 3
Wie groß sind die Wirkungsmöglichkeiten der gesellschaftlichen Gruppierung, der Sie angehören?
Gesellschaftsebene 0 1 2 3
Politikebene 0 1 2 3
Wirtschaftsebene 0 1 2 3
Individuelle Ebene 0 1 2 3
Wie groß sind die Wirkungsmöglichkeiten der Sozialwissenschaften in diesen vier Zeit-Tendenzen?
Gesellschaftsebene 0 1 2 3
Politikebene 0 1 2 3
Wirtschaftsebene 0 1 2 3
Individuelle Ebene 0 1 2 3
Beantworten Sie diese Fragen für sich selbst und wenn Sie Interesse haben an einer kollektiven Auswertung teilzunehmen und Feedback darüber haben wollen, dann senden Sie Ihre Einschätzungen bitte an
zukunft.mitverantworten@gmail.com