Umweltschutz und Finanzwelt

Nachrichten zum Umweltschutz aus der Finanzwelt:
Aus Newslettern von http://www.software-systems.at, Finanzdatenservice GmbH

August 2016: http://www.software-systems.at/oekoschuldentag-erneuerbare-ressourcen-2016-schneller-als-je-zuvor-verbraucht/
Ökoschuldentag:

Erneuerbare Ressourcen 2016 schneller als je zuvor verbraucht


Die Menschheit hat 2016 ihre Jahresration an erneuerbaren Ressourcen in gerade einmal gut sieben Monaten konsumiert. Die Umweltschutzorganisation Global Footprint Network warnte, dass unsere Plünderung erneuerbarer Ressourcen, wie sauberes Wasser, Lebensmittel, Fische, frische Luft, Schnittholz, nicht nachhaltig sei. Der Stichtag, an welchem die Menschen ihr globales Guthaben an erneuerbaren Ressourcen für das Gesamtjahr aufgebraucht haben, ist bekannt als Ökoschuldentag bzw. Erdüberlastungstag und fiel 2016 auf den 8. August – früher als je zuvor. Pascal Canfin von der Umweltschutzorganisation WWF beklagte, wir würden nun bereits Anfang August von natürlichen Ressourcen leben, welche wir künftigen Generationen wegnehmen würden.
Überlastung der Erde steigt bis Ende des Jahrhunderts noch weiter an
1961 wirtschaftete die Menschheit noch nachhaltig und verbrauchte nur rund drei Viertel der jährlich erneuerbaren Ressourcen der Erde. Doch bereits in den 1970er Jahren führte das starke Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum dazu, dass die Menschheit ihr „Öko-Konto“ überziehen musste. Treibhausgase, welche zum Klimawandel führen, stellen heute mit über 60 % den bedeutendsten Faktor des jährlichen Verbrauchs der erneuerbaren Ressourcen dar. Die Vereinten Nationen warnen, dass die Weltbevölkerung von gegenwärtig 7,3 Mrd. Menschen bis Ende des 21. Jahrhunderts auf über 11,2 Mrd. wachsen wird. Dies werde die Überlastung unseres Planeten und der begrenzten natürlichen Ressourcen noch weiter erhöhen.
Die Menschheit muss nachhaltiger leben!
Das Global Footprint Network unterstrich, dass alle Menschen ihren Lebensstil grundlegend ändern müssten, wenn der auf dem Weltklimagipfel von Paris 2015 beschlosse Kampf gegen den Klimawandel erfolgreich sein solle. Mathis Wackernagel, Mitbegründer des Global Footprint Network, betonte, dass der Kampf gegen Klimawandel und exzessiven Konsum erneuerbarer Ressourcen mit heutiger Technologie möglich und finanziell vorteilhaft sei. So würden neue Branchen, wie erneuerbare Energien, von entschlossenem Handeln der Menschen profitieren. Einzig und allein der politische Wille fehle noch. Wackernagel lobte die großen Fortschritte bei der Erzeugung erneuerbarer Energien in Großbritannien, Deutschland und Portugal. Das Global Footprint Network rief alle Bürger auf, nachhaltiger zu leben.
Mit passendender Anlageentscheidung und Impact Investing den Umweltschutz optimieren
Allzu oft wird bei Appellen für einen nachhaltigeren Lebensstil übersehen, welche zentrale Rolle unsere Anlageentscheidungen spielen. Umwelt- und Sozialkrisen und der Klimawandel können zu erheblichen Wertverlusten einiger Assetklassen führen. Eine wesentliche Verschärfung globaler Emissionsgrenzwerte hätte u.a. zur Folge, dass Erdöl-, Erdgas- und Kohlereserven zu nicht mehr werthaltigen „stranded assets“ würden, welche nicht mehr gefördert und verfeuert werden dürften. Es ist unschwer vorzustellen, welche verheerenden Konsequenzen eine derartige Änderung der Emissionsvorschriften auf die Börsenkurse und Dividendenzahlungen von Erdöl-, Erdgas- und Kohlekonzernen hätte.

September 2016: http://www.software-systems.at/fuehrende-versicherungskonzerne-schluss-mit-subventionen-fuer-fossile-brennstoffe/
Führende Versicherungskonzerne:

Schluss mit Subventionen für fossile Brennstoffe!

Versicherungskonzerne mit insgesamt 1,2 Billionen USD AuM riefen die G20, ein Forum internationaler Staats- und Regierungschefs sowie Zentralbankgouverneure, auf, sich auf dem nächsten G20-Gipfeltreffen endlich auf einen verbindlichen Zeitplan zum allmählichen Abbau aller Subventionen für fossile Treibstoffe bis zum Jahr 2020 festzulegen. Die Versicherungsunternehmen AEGON NV, AVIVA und MS Amlin kritisierten scharf, dass Subventionen für fossile Brennstoffe gegen die Verpflichtungen von 200 Ländern zum Kampf gegen den Klimawandel verstoßen würden, welche auf dem Weltklimagipfel von Paris 2015 beschlossen worden seien.
Subventionen für Kohleförderung und andere fossile Brennstoffe streichen!
Ein erster Schritt zur Beendigung von Subventionen für fossile Brennstoffe sei es, zumindest alle Subventionen zur Exploration neuer Vorkommen fossiler Brennstoffe und für die Kohleförderung zu streichen. Die G20 müsse endlich das bereits auf ihrem Gipfeltreffen von Pittsburgh 2009 gegebene Versprechen zur Streichung aller Subventionen für fossile Brennstoffe erfüllen. Der britische Think Tank Overseas Development Institute schätzt, dass 2013/14 die G20-Staaten durchschnittlich je 444 Mrd. USD an Subventionen für fossile Brennstoffe gezahlt hätten – und damit das Vierfache der G20-Subventionen für erneuerbare Energien!
AVIVA-CEO Mark Wilson brachte die Gefahren des Klimawandels auf einen knappen Nenner. Klimawandel sei der Inbegriff aller Risiken – für Unternehmen und für die Gesellschaft als Ganzes. Das Risiko werde noch vergrößert, weil die Subventionen für fossile Brennstoffe den Energiemarkt verzerren würden. – Die Abschätzung der Folgen dieser Subventionen wird erschwert, weil sich nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Regierungen und internationale Organisationen streiten, wie Subventionen für fossile Brennstoffe denn genau zu definieren seien. Die OECD schätzt, dass ihre Mitglieder jährlich 160-200 Mrd. USD an Subventionen zahlen würden, während der IWF die durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe verursachten Umwelt- und Gesundheitsschäden in die Kosten der Subventionen einberechnet und dabei auf atemberaubende 5,3 Billionen USD pro Jahr bzw. 10 Mio. USD je Minute (!) kommt. Mark Wilson forderte deshalb konsequenterweise, dass die Regierungen endlich diese „Kohlenstoff-Krücken“ wegwerfen müssten.
Erneuerbaren Energien endlich eine faire Marktchance geben!
Die britische Aktuarsvereinigung Institute and Faculty of Actuaries forderte die G20-Staaten ebenfalls auf, endlich die Subventionen für fossile Brennstoffe abzuschaffen. Ohne wettbewerbsverzerrende Subventionen hätten erneuerbare Energien endlich faire Marktchancen. Subventionen für fossile Energien seien Hemmnisse für Investitionen in erneuerbare Energien. Klimawandel sei eines der größten Risiken für heutige und zukünftige Generationen. Der Kampf gegen den Klimawandel könne nur dann erfolgreich sein, wenn alle Staaten weltweit zusammenarbeiten würden.
Die Abschaffung von Subventionen für fossile Energien ist jedoch nicht nur aus Umweltschutzgründen überfällig, sondern auch im Sinne einer Budgetkonsolidierung geboten. Regierungen könnten neben der Budgetkonsolidierung häufig mit den eingesparten Finanzmitteln auch noch höhere Ausgaben für Bildung, Gesundheit und Infrastruktur ermöglichen. Die zügige Abschaffung dieser Subventionen wäre eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Kampf gegen den Klimawandel.

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