Wir trauern um Ernst Gehmacher

von Peter Fleissner

Am 22. Jänner 2021 ist der Sozialforscher und Publizist im Alter von 94 Jahren gestorben. Er war in den Siebziger- und Achtzigerjahren einer der prägenden Intellektuellen der Sozialdemokratie. Sein Engagement reichte aber weit darüber hinaus. Schon früh setzte er sich für die Erhaltung einer gesunden Umwelt ein, und das nicht nur in seinen Schriften, sondern in seiner Lebenspraxis, die er z.B. in seinem Buch „Zu Fuß durch Österreich“ beschrieb. Er sorgte sich um den sozialen Zusammenhalt unserer durch Globalisierung und Technologisierung bedrohten Gesellschaft. Er ging in Bildungseinrichtungen und Krankenhäuser, um dort gemeinsam mit den SchülerInnen bzw. dort Arbeitenden das „Sozialkapital“ zu vermehren. Darunter verstand er die Gesamtheit der sozialen Energie, die für jeden einzelnen Menschen wie für jede Gemeinschaft eng mit Wohlergehen, Gesundheit, Motivation und Leistung verbunden ist. Durch ein spezielles Computerprogramm machte er diese Energie mess- und vergleichbar.

In seinen späteren Jahren wurde die Zukunft der Menschen zu einem seiner wichtigsten Anliegen. Immer wieder nahm er an unseren Diskussionen in der Gruppe ZUKUNFT mitverantworten – Mehr Gleichheit in der Vielfalt, gutes Leben teil. Er fehlt uns jetzt schon.

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Kategorisiert als Allgemein

2 Kommentare

  1. Gerhard Kofler – g.kofler@abw.at – schreibt:
    Erinnerung an Ernst

    Es gibt Menschen, die hinterlassen einen tiefen Eindruck, wenn man das Glück hat mit Ihnen zusammen zu treffen. Ernst gehört zu jenen. Ich lernte ihn erst im hohen Alter kennen, aber er versprühte einen Geist und Energie, die manche Jungen in den Schatten stellen würde.

    Ernst war ein analytischer Denker, ein Menschenfreund mit jeder Zelle und ein äußerst produktiver und vertrauenswürdiger Wissenschaftler. Es war wunderbar, wenn er kurz grübelte und dann seine pointierten Analysen und konstruktiven Lösungsvorschläge in die Diskussion einbrachte. Trotz seines enormen Wissens und seiner großen Erfahrung stellte er sich nie über uns sondern war immer einer von uns. Ein Menschenfreund, durch und durch. Er und sein Wirken wird uns noch sehr lange begleiten. Sein Spuren sind tief in unser Dasein eingeschnitten.

    26. Jänner 2021

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  2. Der Optimismus von Ernst war mitreißend. Er engagierte sich bis zum Schluss an sozialen Initiativen. Er behauptete, dass sein Leben mit Glück gesegnet war. Mit seiner Glücksforschung der letzten Jahre vermittelte er, dass das Glück des Einzelnen in der Solidarität mit seiner Umwelt erstrebenswert ist.

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